Montag, 8. Januar 2018

Los reyes magos

Nach zwei wunderschönen und kalten Wochen in Deutschland bin ich am Donnerstag wieder zurück nach Valencia geflogen. Der Abschied ist mir unglaublich schwer gefallen, auch wenn es nur noch 6 Wochen sind, bis ich wieder zuhause bin. Ich habe mich in den zwei Wochen einfach wieder an das deutsche Leben gewöhnt; das Essen, mein Zimmer mit großem Bett, meine Familie und natürlich Tim. Im Kühlschrank war stets etwas das ich mochte, in meinem Zimmer konnte Unordnung herrschen, es gab keine Kinder, um die ich mich kümmern musste und man hat sich halt einfach wieder komplett wie zuhause gefühlt. Das Einzige was mir den Abschied ein bisschen leichter gemacht hat war dieses typisch deutsche Winterwetter mit seinen vielen Formen von Regen und der ständigen Dunkelheit. Jedenfalls bin ich Donnerstag morgen zurückgeflogen und war mittags schon wieder bei meiner Gastfamilie. Ich wurde leider nicht vom Flughafen abgeholt, was das ganze ''Was mache ich hier überhaupt'' Gefühl ziemlich verstärkt hat.. Die Kinder haben sich aber gefreut mich wiederzusehen und nach ein paar Tagen war ich auch wieder voll in der Routine drin. Schließlich ist mir der Tagesablauf, die Kinder und die Umgebung vertraut und es gab nichts an das ich mich erst neu gewöhnen musste so wie noch im September.

Schön war auch, dass die Feier der drei heiligen Könige -Los reyes magos- miterleben konnte. In Spanien geht Weihnachten nämlich bis zum 06.01 und bis dahin bleibt auch alles dekoriert. Der Sage nach klettern die drei heiligen Könige in der Nacht vom 05 auf den 06.01 durch ein Fenster und lassen den artigen Kindern Geschenke da. In Valencia gab es auch eine Parade, aber die haben wir uns nicht angeschaut. Stattdessen kamen abends die Geschwister von Laura mit ihren Kindern und wir haben zusammen gegessen. Ich musste zum Glück nicht am Kindertisch sitzen und so gab es bei den Erwachsenen Wein, Käse, Schinken, Lachs, Brot und Thunfischsalat; eben typisch spanisches Essen. Während des Essens war es unglaublich laut, weil die 7 Kinder im Wohnzimmer lautstark Gladiatoren gespielt haben, was aber niemanden zu stören schien. (Übrigens ist es schwer die Kinder zu zählen, wenn die Geschwister wirklich haargenau das gleiche tragen)
Anschließend durften die Kinder ins Schlafzimmer der Eltern, in dem eine Tüte mit Kleinigkeiten für jedes Kind wartete. Carlota hatte mir erzählt, dass sie zu den drei heiligen Könige in etwa die gleichen Geschenken bekämen wie zu Weihnachten und so hat es mich erleichert, dass es sich doch nur um Kleinigkeiten handelte, da sie zu Weihnachten schon seeehr viel bekommen haben (Unter anderen ein Kaninchen).

Um halb 1 nachts war der typisch spanische Hefe-Kuchen Roscon de Reyes immer noch nicht angeschnitten, sodass ich ins Bett gegangen bin.
Eigentlich hätte ich die Tradition gerne mitgemacht, aber ich war einfach zu müde und musste ja um 9 Uhr bereits wieder arbeiten. Die Früchte auf dem Kuchen sollen übrigens Edelsteine darstellen, die Gewänder der Könige symbolisieren sollen. Im Kuchen versteckt befindet sich eine kleine Porzellanfigur und eine trockene Bohne. Die Person, die das Glück hat die Figur in seinem Stück zu finden, wird zum König gekrönt und die Person, die die Bohne findet muss im nächsten Jahr den Kuchen kaufen und dem ''König'' ein Geschenk kaufen.


Nachdem die Gäste um 2 Uhr (!!!) endlich gegangen sind, konnte ich einschlafen. Am nächsten Morgen allerdings wurde ich schon sehr früh von den Kindern geweckt, die mich aufgefordert haben mein Geschenk auszupacken. Im Wohnzimmer befanden sich nämlich Geschenktüten für jeden, die die Könige für uns da gelassen haben. Die Kinder wurden wieder einmal reichlich beschenkt und die Geschenke vom Vortag waren schon wieder vergessen. Neben den materiellen Geschenken gab es auch noch eine Reise nach London. Ich hoffe irgendwann verstehen die Kinder wie privilegiert sie sind.. Für mich gab es auch etwas und zwar einen Weihnachtspulli mit einem Pinguin drauf, die passenden Socken dazu und eine Kulturtasche.
Mittags war die Familie dann bei den Großeltern und anschließend kamen die Nichten und Neffen von Antonio (diesmal nur 3) zu uns und wir haben abends Pizza bestellt.
Heute hatte ich meinen ersten Schultag und bin im B2.2 Kurs. Wir haben zwei neue Schülerinnen aus den USA, aber ansonsten ist die Klasse wie auch schon im Vorjahr.



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